Hallo meine Lieben
Wer meinen Blog schon etwas länger liest, der weiss, dass ich eine Ausbildung als Hochbauzeichnerin abgeschlossen haben. Aus diesem Grund interessiere ich mich sehr für die Architektur. Im Laufe der Zeit haben sich dadurch einige Architekturfotos in meinem Archiv angesammelt. Heute möchte ich euch eine Auswahl zeigen und euch ein paar Tipps für die Architekturfotografie mitgeben.
1. Stürzende Linien
Mit diesem Bild kann ich euch sehr gut erklären, was stürzenden Linien sind.

Die vertikalen, orangen Linien würden in Wirklichkeit parallel verlaufen. Weil ich aber nahe vor dem Gebäude gestanden bin und die Kamera schräg nach oben schwenken musste um das gesamte Gebäude auf das Foto zu bringen, verlaufen diese Linien nun auf dem Bild nach oben zusammenlaufend. Deutlich wird dies durch die horizontalen, orangen Linien. Die obere Linie ist deutlich kürzer, als die untere Linie. Dieser Effekt bewirkt, dass es so aussieht, als würde das Gebäude nach hinten fallen. Nicht bei jedem Foto wirkt dieser Effekt störend. Durchaus kann es auch ein gutes Gestaltungselement sein und dem Foto mehr Spannung verleihen.
2. Auf störende Bildelemente achten
Auch die beste Kameraeinstellung, der beste Bildausschnitt und das beste Licht nützen nichts, wenn sich im Vorder- oder Hintergrund des Hauptmotivs ein störendes Bildelement befindet. Hauptmotiv auf diesem Bild wäre eigentlich das Gebäude in der Mitte des Bildes. Allerdings achtet man als erstes auf das knallig, orange leuchtende Schiff, welches vorbei fährt. Das Gebäude wird nebensächlich und man betrachtet nur noch das Schiff. Die Nebenelemente sollten das Bild nur ergänzen und ausschmücken, aber keinen Falls vom Hauptmotiv ablenken.
3. Verlasse die normale Perspektive
Fotografiere ein Gebäude nicht nur aus dem Stand. Die Perspektive aus dem Stand kennst du, da du sie jeden Tag so siehst. Legst du dich aber auf den Boden oder begibst dich an einen höheren Standpunkt schaffst du abwechslungsreichere Bilder.
4. Reflexionen und Spiegelungen
Mit Reflexionen und Spiegelungen kann man viel herumspielen. Hier habe ich euch zwei Beispiele. Manchmal ist das Gebäude nämlich nur Mittel zum Zweck.
5. Wahl des Formates
Es gibt das Querformat und das Hochformat. Je nach Gebäude ist die Wahl des Formates eigentlich schon von Anfang an klar. Oder würdet ihr ein Hochhaus im Querformat fotografieren, wenn ich gerne das gesamte Gebäude zeigen möchte? Wohl eher nicht. Allerdings ist das Format auch ein Gestaltungselement. Mit dem Querformat verbindet man Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit. Stärke und Macht werden wiederum dem Hochformat nachgesagt. Manchmal muss man ein Gebäude in beiden Formaten fotografieren um die unterschiedlichen Wirkungen zu sehen.
6. Tiefenwirkung mithilfe von Linien
Linien tauchen bei Gebäuden überall auf. Diese können als Gestaltungselement dienen und dem Bild eine andere Wirkung verleihen. Besonders Diagonalen sorgen für Spannung im Bild und schaffen Tiefe. Ein gutes Beispiel dafür ist dieses Bild von London (weitere Bilder hier).
7. Manchmal reicht ein Detail
Es muss nicht immer das gesamte Gebäude sein. Oft entstehen auch tolle Bilder, wenn man nur von einem Detail ein Foto macht. In Prag habe ich eine schöne Verzierung an einem Gebäude entdeckt und so nur von dieser ein Bild gemacht.
Detil von Verzierungen am Eingangsportal der Kirche.
Nach den gestalterischen Tipps nun noch ein paar Tipps zur Technik.
8. Landschaftsmodus
Wenn es schnell gehen muss oder du dich ganz einfach nicht mit der Technik gross auseinandersetzen möchtest, dann stelle deine Kamera einfach auf den Landschafts-Modus.
9. Schärfe
Für Architekturfotos ist es wichtig, dass das Gebäude möglichst scharf abgelichtet wird. Daher verwendet man Blenden zwischen 8 - 16. Der ISO-Wert sollte so tief wie möglich eingestellt werden, da es sonst zu Bildrauschen kommen kann. Ausserdem empfiehlt es sich (besonders wenn man gegen den Abend fotografiert) ein Stativ zu verwenden. Eine weitere Möglichkeit ist die Spiegelvorauslösung. (Bezüglich dem Thema Blendeneinstellung habe ich euch eine super Internetseite, wo sehr gut erklärt wird, was eine Blende ist und wie es funktioniert. Kwerfeldein.de Übrigens auch sonst eine super Seite. ;) )
10. Versuch macht klug
Mein letzter und wahrscheinlich bester Tipp an euch ist, Versuch macht klug. Manchmal sind es „falsche“ Einstellungen, total komisch aussehende Verrenkungen von euch, für eure Aufnahmeposition, die ein Bild zu etwas Speziellem machen. Versucht es einfach aus. :)
Ich hoffe ihr findet diese Tipps hilfreich. Gerne darf der Link geteilt werden. :)
Sarina
tolle bilder, und ich finde gut architektur fotos zu machen gehört zu dem schwersten überhaupt.
AntwortenLöschenlg,
dieter
Vielen Dank! :)
LöschenVielen Dank für Deine Erläuterung, finde diese sehr spannend und sehr hilfreich! Tolle Bilder dazu ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Andy
Vielen Dank! :) Toll, dass du den Blogpost als hilfreich empfindest. :)
LöschenSehr schöne Zusammenstellung der wichtigsten Fakten bezüglich der Architekturfotografie.
AntwortenLöschenDie sehr schönen Beispielbilder unterstreichen das ganze dann auch noch.
Klasse!
Gruß, Andreas
Hallo Andreas. Vielen Dank! :)
LöschenIch habe Dich gerade für den Blog-Award nominiert. Ich würde mich über Deine teilnahme sehr freuen.
LöschenSchau doch einfach mal vorbei
http://andreasaltenhoff.blogspot.com/2014/09/blog-award-11-fragen-11-antworten.html
Vielen Dank Andreas! Natürlich werde ich gerne daran teilnehmen. :D
LöschenHey, das sind super Aufnahmen und du hast alles echt gut erklärt! :)
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße, Viola
http://viola-k.blogspot.de
Hallo Viola. :)
LöschenVielen Dank! :) Toll, dass du meine Tipps gut erklärt findest. :)
Ganz lieber Gruss
Sarina
ich finde auch das architektur fotos mit am schwersten zu machen sind, deine tipps sind echt interessant! :)
AntwortenLöschenVielen Dank! Ich glaube, dass Tiere noch fast schwieriger sind. Man braucht sehr viel Geduld und kann nicht steuern was sie machen. Ein Haus läuft mir nicht davon. :) Einfach das mit den Linien ist so eine Sache.. :D
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